Avengers: Endgame — Emotionaler Höhepunkt einer epischen Saga und krönender Abschluss meiner Kindheit (SPOILERFREI!)

Mit skeptischem Blick begutachtete ich die ersten Bilder, die auf der Kinoleinwand aufflackerten. In erster Linie ging ich an jenem Freitagabend ins Kino, um abzuschließen. Mit dem Marvel-Universum, mit dem ich aufgewachsen bin und damit auch mit einem großen Teil meiner Kindheit.Ich erwartete die nächste große Enttäuschung nach dem oberflächlichen und erzählerisch nicht konsequenten Vorgängerfilm »Avengers: Infinity War« und den allgemein wenig überraschenden Comic-Verfilmungen der letzten Jahre.
Zuletzt gab es mit »Spider-Man: A New Universe« einen angenehmer Lichtblick, aber das hätte meine Stimmung im Falle einer erneuten »Avengers-Enttäuschung« auch nicht aufgehellt.

In den ersten Minuten saß ich also im Kinosessel und wartete darauf, dass mich der Film enttäuschen würde.
Da haben wir es doch schon! Trotz gutem Grundsetting ein viel zu schneller Schnitt! Ja, die Animation des Marvellogos sieht toll aus, aber muss dabei 80s-Musik laufen!?
Dass sich der Film als miserabel entpuppen würde, dachte ich an dem Punkt schon gar nicht mehr. Doch dass er der bewegendste Marvelfilm sein würde, den ich je zu Gesicht bekommen habe, nein, dass hatte ich nun wahrlich nicht erwartet.

In Tränen ließ er mich zurück und schon allein, wenn ich über diese drei Stunden spreche, wird meine Stimme gleich wieder brüchig. »Avengers: Endgame«, der mit Abstand wichtigste Marvelfilm aller Zeiten übertrumpft seinen Vorgänger nicht in Sachen Action, sondern in Sachen Film. Denn für Werke wie diese wurde das Kino erfunden. Nicht für große Zerstörung, sondern für große Taten, große Geschichten, großes Schauspiel.

Dieser Film bedeutet etwas, von der ersten Minute an bis zur letzten Sekunde.

»Endgame« ist durchweg unvorhersehbar.
Selbst, wenn er altbekannte narrative Motive aufgreift, weiß er damit umzugehen. Und zwar mit Charme und Humor.
Im letzten Avengers-Teil erleben wir eine perfekte Symbiose aus Witz und Ernsthaftigkeit. Beides hat seinen Platz und beides beeinträchtigt sich in keiner Weise. Jeder Blick wirkt, jeder Dialog sitzt. Das funktioniert in der Form auch nur, weil die Schauspieler alles aus sich herausholen. Verletzlich, gebrochen, gewitzt, weise, aufopferungsvoll – Robert Downey Jr. als Ironman ist in der Form seines Lebens. 

Für mich ist »Avengers: Endgame« ein mehr als würdiger Nachfolger für »Avatar« als erfolgreichster Film aller Zeiten. In den nächsten Tagen bis Wochen wird er James Camerons Epos überholen.
Ich gratuliere gerne im Voraus! 

Es gibt freilich Viele da draußen, die schon vor Wochen jede einzelne Szene des Films seziert haben. Diesem Anspruch kann und will ich nicht gerecht werden.
Jetzt würde ich gerne schreiben, dass mir nur wichtig ist, dass ihr euch »Avengers: Endgame« anschaut und ja, das ist es mir auf jeden Fall. Doch ist es in meinen Augen unausweichlich, die meisten anderen Filme des »Marvel Cinematic Universe« (MCU) gesehen zu haben, um den Film inhaltlich und emotional fassen zu können.
Damit aufgewachsen zu sein, schadet natürlich auch nicht…

Also macht euch schleunigst an die Arbeit, wenn ihr das nicht schon längst getan habt!

Und ihr dürft euch freuen: Marvel-Mastermind, Supernerd und Studiochef Kevin Feige arbeitet fleißig weiter an den nächsten »Phasen« des Marvel-Universums.
Mit dem neuen Spiderman-Film, den ihr euch nur ansehen solltet, nachdem ihr »Endgame« gesehen habt, schließt Marvel Phase 3 ab und…

…Ich will euch mit zu viel nerdigem Gerede nicht aufhalten, ihr habt heute schließlich noch was vor!

Release (Deutschland) 24. April 2019

Trailer (ENG)

Trailer (DEU)

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