»American Gods« ist speziell und originell, spektakulär und bildgewaltig, unvorhersehbar und gleichzeitig entschleunigt, bedacht und nachdenklich.
Das neue »Amazon Original« nach der gleichnamigen Romanvorlage von Neil Gaiman aus dem Jahre 2001 geht seine eigenen Wege.
Wie der Titel schon verrät, geht es um amerikanische Götter. Amerikanisch in Hinsicht auf ihre Nationalität, ihre Geschichten und Werte? Oder meint diese Bezeichnung das Amerika der Gegensätze, das des anderen, extremen Lifestyles und dessen abgefahrenen, verrückten Gottheiten und Hirngespinste?
Oder liegt die Wahrheit in der Mitte?
Bis jetzt hat Amazon 30 Serien-Eigenproduktionen vorzuweisen. Netflix hat allein 2016 31 Serien produziert, mal abgesehen von den zahlreichen Spielfilmen, Dokumentationen und Shows, deren Zahlen auch stetig wachsen.
Bei dem Angebot kann man sich schon mal verlieren.
Die Konkurrenz macht es Amazon also nicht leicht, eine Serie wie American Gods kommt aber nicht nur aufgrund des starken Konkurrenzkampfes gerade zur rechten Zeit.
Zwar basiert die Serie auf einer 15 Jahre alten Romanvorlage, doch wie wir wissen, ist Alter nicht alles. Denn die Geschichte hinter American Gods ist leider mal wieder aktueller denn je.
Wie schon zuvor angedeutet, ist das innere Zerwürfnis der Vereinigten Staaten zentraler Bestandteil der Story, die die Lage der Nation, die sich so sehr rühmt, vereinigt zu sein, mithilfe mythischer Gestalten und Sagen zu ergründen versucht.
Dabei nimmt sich die Serie Zeit, gibt spärlich Hinweise,
die Experten verschiedenster Mythen vielleicht schon früher entschlüsseln werden.
Migration, Religion, Technologisierung, die Macht der Medien: Große, bedeutende Themen, die hier auf eine besondere, oftmals surreale Weise erzählt werden. Die inhaltliche und visuelle Kraft von American Gods, die die Serie zu einem einzigartigen Erlebnis werden lassen, ist etwas Besonderes, etwas Neues. Ich bin schon gespannt auf die zweite Staffel!
Release (Deutschland) 1. Mai 2017
Trailer (ENG)
Trailer (DEU)