Oldboy – Odyssee der psychischen und physischen Gewalt

In »Oldboy« (2003) durchlebt man mit dem Hauptcharakter Dae-su Oh eine komplexe Odyssee aus Gefangenschaft, Unwissenheit, Qual, Suizid, Rache und Hass wie man sie noch nie zuvor erlebt hat.

Dieser Film ist inhaltlich, erzählerisch und visuell aufregend und neuartig. Der Spannungsbogen, der in der ultimativen Twistoffenbarung mündet, ist eigentlich gar kein Bogen mehr, Oldboy fesselt jede Sekunde. Die Konfrontation des Protagonisten mit ausweglos erscheinenden, nervenzerreißenden Situationen und Konflikten ist omnipräsent.
Der Film ist verschachtelt, die Problematik kann aber gut heruntergebrochen werden, was den Film im Endeffekt doch nicht zu verkompliziert erscheinen lässt. Die Hauptfigur wirkt oft ziellos und wirr und ist in hohem Maße ambivalent.
Oldboy wirkt in der Darstellung unglaublich echt und rough und ist immer wieder sehr brutal.

Wie »A Clockwork Orange« braucht auch »Oldboy« diese besondere Härte, aber auch die imposante cineastische Inszenierung, um die Odyssee seines Protagonisten wahrhaftig und spürbar zu machen und den Zuschauer mit den dunklen Seiten der Menschen und dem Schmerz, den die Wahrheit erzeugen kann, zu konfrontieren.

Die Trailer machen zwar Lust auf den Film, es ist aber auch immer wieder spannend, Filme ohne zu viel Wissen über deren genaue Machart zu sehen. Oldboy ist ein Meisterwerk der besonderen, speziellen Sorte.
Der Film ist genial konstruiert und sehr intensiv.
Auch deshalb wollte ich in dieser Kritik wie schon zuvor z.B. in der Kritik zu »A Clockwork Orange« nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern den Film in wenigen Worten möglichst wahrhaftig wiedergeben, um euch ideal auf ein schwer in Worte zu fassendes Erlebnis vorzubereiten, da ich denke, dass das bei solchen Filmen oftmals Sinn ergibt. Viel Spaß!

Release (Deutschland) 2. September 2004

Trailer (ENG)

Trailer (DEU)

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