Wonder Woman – Female Hero mit Format!

Superman, Batman, The Flash, Aquaman, Cyborg, Wonder Woman. Am 16. November startet hierzulande das wohl größte und ambitionierteste Projekt der legendären Comicschmiede »DC Comics«, die »Justice League«. Im Gegensatz zu den »Avengers«, dem Superheldenteam von »Marvel Comics«, fehlt es der Justice League jedoch noch an Substanz.

Als der erste Avengersfilm herauskam, gab es schon längst mehrere Filme zu den wichtigsten Charakteren.
Marvels langfristig Erfolg versprechendes Konzept basiert auf einer reichhaltigen Grundlage an Charakteren und Geschichten, die in späteren Filmen aufgegriffen, weiterentwickelt und zusammengeführt werden. So kann sich das »Marvel Cinematic Universe« selbst nach der zigtausendsten Alieninvasion stets selbst übertreffen und immer wieder für Überraschungen sorgen.

Selbstverständlich bleibt das bei DC Comics nicht unbemerkt.
Große Superhelden hat der Verlag mit Batman und Superman zweifellos.
In den letzten Jahren durften wir zwei neue Supermanfilme und einen neuen Batmanfilm erleben, wobei mir das Wort «erleben« zu positiv konnotiert ist. Denn oftmals hatte ich das Gefühl, dass es DC mit seinen Superheldenreboots zeitlich und besonders inhaltlich zu eilig hatte und in Sachen Action und Drama direkt ganz oben starten wollte, aber gleichzeitig ein so schwieriges Erbe antreten musste. Bisher fehlte die Substanz.
Marvels erfolgreiche Blockbuster, die umfangreiche DC-Batman- und Supermanfilmvergangenheit und hier vor allem eine der besten Comicverfilmungen überhaupt, die Dark-Knight-Trilogie (Batman) von Christopher Nolan, steigerten die Erwartungen um ein Vielfaches und sorgten so oft für enttäuschte Gesichter. Um die Vorfreude auf die Justice League also erst so richtig zu entfachen bzw. sie erst einmal entstehen zu lassen, war ein Film wie »Wonder Woman« bitter nötig.

Wer hätte gedacht, dass am Ende nicht Batman oder Superman, sondern eine der wenigen (bekannten) weiblichen Superheldinnen die wohl positivste Resonanz finden würde? Wer hätte gedacht, dass die Synthese der Welt einer auf Pferden reitenden Amazonin mit Schild und Schwert mit der des ersten Weltkrieges so blendend funktionieren würde?

Schon im Vorfeld wurde bei Wonder Woman vieles richtig gemacht.
Ein gutes Zeichen war wie schon vor wenigen Jahren bei Marvels »Guardians of the Galaxy« der gesunde und nicht wie bei DCs »Suicide Squad« aus vergangenem Jahr völlig übertriebene Hype um den Film, weniger Marketing ist oftmals besseres Marketing.
Diese Natürlichkeit spiegelt sich auch im Film wieder.
Keiner nimmt sich hier zu ernst, ein lockerer Humor erhellt die Gesichter der Zuschauer ohne den Film belanglos und albern wirken zu lassen und ihm Ernst und Tiefgang zu nehmen, wo wir schon beim nächsten entscheidenden Aspekt sind.
Ja, auch »Wonder Woman« sieht grandios aus, die Kampfszenen machen richtig Spaß und wenn das Ganze auch noch ab und zu mit epischer Musik untermalt wird, sind wir doch eigentlich schon zufrieden.
Doch schafft dieser Film mehr. Er übertrifft unsere bzw. meine Erwartungen. Was bedeutet es, als Mensch Teil einer sich ständig mordenden und bekriegenden Gesellschaft zu sein?
Was macht es aus, menschlich zu sein, was hat das für einen Wert?
Schon nach den ersten Trailern wusste ich, dass Ästhetik und Feeling passen würden. Doch hat mich Wonder Woman aufgrund eines ungewohnten, bewusst in den Vordergrund gestellten Tiefgangs sehr überrascht. Der Film schafft das, ohne sich zu sehr zu verschachteln und uns mit zu viel Input zu überfordern, das ist sehr angenehm! Erwartet aber bitte kein intellektuelles Arthauskino, das ist nicht der Anspruch dieses Films.

Denn wenn wir ehrlich sind, sollen Superheldenfilme in erster Linie Hoffnung und Mut verbreiten und vor allem Spaß machen! Und das tut Wonder Woman durch einen netten Twist am Ende umso mehr und… die größte Neuigkeit ist doch eigentlich, dass ich noch gar nicht von der umwerfenden israelischen Schauspielerin (und Model) Gal Gadot (kurzes o, das t wird gesprochen) geschwärmt habe. Allein wegen ihr lohnt es sich schon ins Kino zu gehen, die paar Euro für den Kinobesuch dürften euch dann auch herzlich egal sein! 😉

Release (Deutschland) 15. Juni 2017

Trailer(ENG)

Trailer(DEU)

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